Faszination Technik: Das MTK – Museum für Technik und Kommunikation
Mechanisch – Analog – Digital
Der Babenhauser Ingenieur Otto Löw sammelte über Jahrzehnte Zeugen der technischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts und baute in Eigeninitiative ein kleines Museum auf.
Nach dem Tod von Otto Löw beschloss 2012 die Mitgliederversammlung des Historischen Vereins die Übernahme der Sammlung.
Mit Unterstützung von Mitgliedern der Amateurfunk-Gruppe Babenhausen/Illertissen und vielen Helfern fanden die Exponate in der KiSt im Zentrum Babenhausens eine erste Heimat.
Als dieser Standort geräumt werden musste, wäre beinahe nur noch die Einlagerung der, inzwischen schon durch Spenden und Leihgaben erweiterten, Sammlung gekommen.
Durch Initiative der Schulleiter im Schulzentrum Babenhausen ermöglichten die Schulverbände den Aufbau eines Museums im Keller von Real- und Mittelschule.
Der Historische Verein Babenhausen hat sich mit der Idee „Vom Gestern für´s Morgen lernen“ zum Ziel gesetzt, Alltags-Technik
über seine Entwicklungsgeschichte bewusst und seine Funktionen verstehbar zu machen.
Damit leistet das Museum mit seinem Team, in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, einen wichtigen Beitrag Jugendlichen Technik nahe zu bringen.
Unter dem Motto „Mechanisch – Analog – Digital“ lässt sich in der Ausstellung die rasante Entwicklung der Technik in Heim und Büro ab dem 20. Jahrhundert bis heute erleben. Was in Apps auf PC und Smartphone heute „unbegreifbar“ abläuft, wird hier sicht- und erlebbar.
Während bei älteren Besuchern vieles Erinnerungen weckt, beginnen Kinder und Jugendliche hier über das, was sie so ganz selbstverständlich nutzen, sich neugierig Gedanken zu machen.
Die rasante Entwicklung von der Mechanik zur Digitalisierung ist in sechs Themenbereichen gegliedert:
- Telekommunikation
- Radio – Funk – Phono
- Foto – Film – Video
- Bürotechnik
- Computer
- Amateurfunk
Die Exponate erinnern an die Anfänge von Schreib- und Rechenmaschine, von Telefon und Telegrafie. Dass dann das Telefon mobil wurde und die Informationsübermittlung sich zum Internet entwickelte, lässt sich an den Exponaten der letzten Jahrzehnte nachvollziehen.
Wie Radios, Musik- und Fernsehtruhen, Tonbandgeräte, Kameras und Projektoren aus den 50er- und 60er-Jahren elektro-mechanisch funktionierten und mit welchen digitalen Techniken schließlich abgelöst wurden, kann hautnah erlebt und studiert werden.
Die fast unglaubliche Entwicklung der Computer zeigen Beispiele aus der mittleren Datentechnik und Exponate aus den Anfängen des Mikrocomputers ab Ende der 70er-Jahre bis heute.
Dass Amateurfunker nicht nur über Telegraphie und Sprechfunk miteinander in Verbindung sind, sondern auch mit PCs digitale Daten wie Bilder und Fernsehbilder übertragen können, wird an Geräten aus den verschiedenen Epochen des Amateurfunks gezeigt.
Anlässlich einer Fachtagung der Bayerischen Museums-Akademie im Textil- und Industriemuseum in Augsburg wurde das MTK in Babenhausen als hervorragendes Beispiel für die Vernetzung von Schule und Museum bezeichnet.
Bild: Fotolia/contrastwerkstatt
Ersten Kontakt zur Technik im Museum finden Kinder der Kindergärten und Schüler des Schulzentrums durch Führungen und über einen von der Mittelschule erstellten Laufzettel mit gezielten Fragen. Die Praxisklasse der Mittelschule war aktiv bei der Umgestaltung der Ausstellungsräume beteiligt. Im Rahmen von Projektarbeiten wurden 45 Exponate des Museums von Schülern der neunten Klassen des Jahrgangs 2016/2017 dokumentiert.
Die Anton Fugger Realschule in Babenhausen ist eine von sechs MINT21-Projektschulen in Schwaben.
Ehrenamtlichen Mitarbeiter im MTK – Museum für Technik und Kommunikation begleiten den MINT-Unterricht der 5. Klassen. Mit Erklärungen und Demonstrationen an den Exponaten werden Verständnis und Interesse an technischen Zusammenhängen vermittelt. Die Schüler können dabei auch in praktischen Übungen Geräte im Detail erforschen und selbst experimentieren.
Es werden an den Exponaten die verschiedenen Techniken in den Entwicklungsphasen vom Mechanischen zum Analogen und letztlich zum Digitalen angesprochen. Dabei geht es um die Themen:
- Kommunikation
Lehmtafel – Telefon – Fernschreiber – Internet - Elektrizität
Statik – Dynamo – Apfelbatterie - Schall – Magnetismus
Grammophon – Tonband – Audio-Player - Fotografie – Film – Video
Aufnahme – Entwickeln – Projizieren - Schreiben – Drucken
Schreibmaschine – Nadeldrucker – Tintendrucker – Laserdrucker - und dann bauen wir einen
Morsepiepser und Funkeninduktor
„Die Förderung der Interessen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im MINT-Bereich (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist sowohl für die individuellen Zukunftschancen der Heranwachsenden als auch für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit Bayerns von zentraler Bedeutung.“